Neue Aspekte zur Geschichte der Basler Juden

  Veranstaltungen

Ausgrabungen im Basler Kollegiengebäude

Vortrag von Christoph Philipp Matt, lic.phil.

Alte Aula der Museen an der Augustinergasse 2, Basel

Anlässlich der Renovation des Kollegiengebäudes der Universität Basel wurden 2002/03 beim Aushub für einen Keller 57 Bestattungen jeden Alters und Geschlechts gefunden. Sie gehörten der sog. 1. Judengemeinde an, angeblich vor/um 1200 nach Basel gekommen sei und bis zu ihrer Vernichtung anfangs 1349 hier lebte. – Schon 1937 wurden beim Bau des Kollegiengebäudes gegen 150 Körpergräber entdeckt und geborgen. Damals wurden viele Fragmente jüdischer Grabsteine sowie ein Hort von Silbermünzen aus der Zeit um 1300 entdeckt, der allerdings schwer zu erklären ist. Nach beiden Ausgrabungen wurden die wissenschaftlich untersuchten Skelette auf dem heutigen Judenfriedhof an der Theodor Herzl-Strasse wiederbestattet.
Die Aufarbeitung der beiden Ausgrabungen und die kritische Durchsicht der historischen Quellen erbrachten neue Resultate zur Geschichte der Basler Juden, deren Beginn wir heute früher ansetzen können (spätes 11. Jh.). Die neuesten Untersuchungen brachten aber auch Licht zur Situation der Synagoge der 2., nach 1349 wieder entstandenen Gemeinde an der Grünpfahlgasse. Das Areal schien erstaunlich gross gewesen zu sein und auch ein Bad (Mikwe) umfasst zu haben.

Veranstalter: Historische und Antiquarische Gesellschaft zu Basel
Burgenfreunde beider Basel